Alle Umfragen zeigen: Die Union wird wahrscheinlich stärkste Kraft und die AfD so gut abschneiden wie nie. Besonders übel: Wenn viele progressive Wähler*innen ihre Stimme Kleinparteien wie Volt oder der Tierschutzpartei geben, gehen diese Stimmen verloren. Und am Ende profitieren von dem Wahlergebnis die Konservativen und Rechtsextremen – sie ziehen mit noch mehr Abgeordneten in den Bundestag ein. Auf dieser Seite erfährst Du:
- was taktisches Wählen bedeutet,
- warum Deine Stimme für eine Kleinpartei verschenkt sein könnte,
- wie Du Deine Stimme strategisch für progressive Inhalte einsetzt.
Das ist einfach nur falsch!
Einerseits sind die Stimmen wichtig für die Parteienfinanzierung.
Und andererseits: Wie soll jemals eine neue Partei in den Bundestag kommen, wenn sie nicht gewählt wird, weil sie bei der letzten Wahl zu wenige Stimmen bekommen hat?
Ich hasse dieses aus den USA bekannte Framing, dass eine Stimme für eine Kleinpartei “verschenkt” sei.
Das ist einfach ein beschissenes Demokratieverständnis. Eine Stimme für die Tierschutzpartei ist eine Stimme für die Tierschutzpartei, und nicht eine “verlorene” Stimme der Grünen. Sie hat nie den Grünen gehört.
Es ist halt absoluter bullshit dieses System. Du hast zwar recht, aber eben auch nicht. Es ist halt einfach so, dass wenn die Partei, die du gewählt hast, nicht die 5% Hürde schafft, deine Stimme für die Regierungsbildung komplett irrelevant ist. Die anderen Punkte, die du genannt hast, sind natürlich valide.
Dass das so ist, scheint keinen zu interessieren. Und logischerweise auch nicht… keine der Parteien, die jemals an der Macht sein wird, wird jemals was an diesem Wahlsystem ändern. Sie würden ja nur sich selbst schaden. Die einzigen, die daran was ändern wollen würden, wären die Kleinparteien… und oh Wunder, wenn die über 5% bekommen würden, wo sie wirklich möglicherweise was ändern könnten, wären sie keine Kleinpartei mehr und hätten auch keinen Anreiz mehr, etwas daran zu ändern!
Selbst in diesem Artikel ist nicht auch nur mit einem Wort erwähnt, wie bescheuert dieses System ist und wie es besser eigentlich sein müsste. Präferenzwahl hat zwar auch Probleme, die nicht zu 100% gelöst werden können, aber ist um Welten besser. Es gibt literally keinen Grund, das nicht zu benutzen, außer dass es halt ne Umstellung wäre.
Aber ja, solang das nicht so ist, ist taktisch wählen sinnvoll. Genauso sinnvoll ist es auch, Kleinparteien zu wählen. Nur muss man dann halt in Kauf nehmen, dass die Stimme nicht für die Regierungsbildung zählt.
Tatsächlich leider nicht komplett irrelevant, weil verschenkte Stimmen auch zu Mehrheitsverhältnissen führen können, welche mit diesen verhindert worden wären.
Das mit der Parteienfinanzierung ist ein schlechtes Argument.
(https://www.bmi.bund.de/DE/themen/verfassung/parteienrecht/parteienfinanzierung/parteienfinanzierung-node.html)
Bitte trefft eure Wahlentscheidung nicht aus diesem Grund, stattdessen spendet lieber ein paar Euro an die Partei(en).
Das BSW und die AfD sind ziemlich junge Parteien. Wenn es in der Bevölkerung wirklich einen Bedarf gibt, dann bekommen auch neue Parteien genug Stimmen.
Ich mag das Programm der Tierschutzpartei gerne, aber was soll es bringen sie zu wählen? Wenn es im Bundestag mal kurz um Tierschutz geht, dann vertreten die Grünen und die Linken ja schon ähnliche Positionen. Braucht es da wirklich noch eine Partei, die um linksgrüne Stimmen kämpft?
Brauchen wir wirklich Parteien, welche inhaltlich überzeugen und Meinungen von Leuten besser vertreten als andere Parteien?
Ich möchte lieber eine Partei unterstützen, die meine Interessen zu 85% abbildet und im Bundestag gehört wird, als seine Partei zu wählen, die mit mir absolut übereinstimmt aber am Ende stumm bleibt. Ich finde, dass wir im links-grünen Spektrum genug Auswahl haben. Auch wenn ich diesen Artikel hier gepostet und persönlich auch noch nie eine Kleinstpartei gewählt habe, will ich dir das Recht aber natürlich nicht nehmen.
Ja, verstehe ich. Ich find’s halt fragwürdig mit unserer Demokratie, wenn man letztenendes wegen der 5% Hürde doch nicht so die freie Wahl hat, wie es sein sollte.
Ich hätte gerne eine Kleinpartei gewählt, weil diese inhaltlich einfach signifikant besser meine Ansichten vertreten als eine der bisherigen Bundestagsparteien. Als nächstbestes kämen bei mir noch die Linken rein, aber da ist deren m.M.n. naive Haltung ggü. der Ukraine-Unterstützung leider ein k.o.-Kriterium. Daher werden es für mich die Grünen diesmal, welche aber im Vergleich zu den Linken oder der Tierschutzpartei oder Volt noch mal einen spürbar größeren inhaltlichen Abstand haben.
Es ist für mich daher eine Wahl des geringsten Übels und nicht eine, wo ich mich wirklich mit identifizieren kann oder zu 85 % drin vertreten sehe. Und das ist frustrierend. :/
Wenn wir nicht so ein Naziproblem wegen der CDU/CSU und AfD hätten, würde ich konsequent Kleinparteien wählen. Zur Parteifinanzierung lohnt sich das allemal und kann langfristig beim Wachstum helfen.
Bei der EU Wahl gilt die Hürde glücklicherweise nicht.
Zudem reichen 3 Direktmandate um in den Bundetag einzuziehen.
Ich weiß echt nicht was ich von Campact halten soll, die scheinen irgendwie gegen kleinparteien wie Volt, Tierschutzpartei et al. zu sein
Das mit den 3 Direktmandaten ist halt auch iwie irrelevant. Die Direktmandate kriegen ja nur die mit den meisten Stimmen… Da muss es dann halt echt ne Kleinpartei schaffen, in einem Wahlkreis die stärkste Kraft zu sein… Das geht halt fast nicht von jetzt auf gleich, die Chance dass das ne etablierte Partei wird ist extrem viel höher.
Das geht halt irgendwie nur, wenn ne Partei komplett neue Lösungsstrategie für irgendwas hat, die sonst keiner bisher hat… Aber die meisten Kleinparteien sind einfach bessere/schlechtere/spezialisiertere Versionen von den größeren Parteien… Wenn ne größere Partei das meiste abdeckt, warum dann die kleinere wählen, die eh nicht in die Regierung kommt…