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    1 day ago

    Da bin ich mir nicht so sicher. Das ist so eine unwirtliche Weltregion, dass diese in der Fläche kaum zu kontrollieren ist.

    Wenn die Grönländer wollen, könnten sie in dem Gebiet einen langen und blutigen Guerillakrieg führen, sodass die Kosten der Besatzung für die USA extrem hoch werden. Oder die USA müssten einen weiteren Völkermord begehen und Loyale Siedler schicken.

    • ValiantDust@feddit.org
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      1 day ago

      Grönland hat nicht ganz 57 000 Einwohner. Das reicht nicht mal für eine Großstadt. Ich glaube nicht, dass man da genug Leute für einen Guerillakrieg gegen die USA zusammenbekommt, schon gar keinen langen und blutigen.

      • Saleh@feddit.org
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        1 day ago

        Wieso nicht?

        Es fangen zehn Leute an.

        Die meisten Menschen dort haben Schusswaffen zur Jagd und Selbstverteidigung. Dann wird eine amerikanische Patrouille plötzlich irgendwo aus der Eiswüste beschossen und die Täter sind nicht auffindbar.

        Also muss die nächste Patrouille mit Luftunterstützung unterwegs sein. Dann bricht an einer Stelle plötzlich das Eis ein und sie saufen im Eiswasser ab.

        Dann wird am nächstgelegenem Dorf aus Rache ein Exempel statuiert und in Folge der Misshandlung durch die Soldaten entschließen sich zehn weitere Leute zum Kampf gegen die Besatzer.

        Jetzt werden Patroullien an zwei Orten Hinterhalte gelegt…

        Guerillabewegungen brauchen keine großen Zahlen. Sie brauchen auch keine zahlenmäßige Überlegenheit. Sie brauchen nur relativen Rückhalt in der Bevölkerung, was bei militärischen Besatzungen oft der Fall ist. Klar kann die USA Grönland dauerhaft mit 50.000, 100.000, 200.000 Soldaten besetzen. Das treibt dann die Kosten extrem hoch. Gewinnen können sie aber nicht, so lange noch ein Mensch lebt, der sich gegen die Besatzer wehrt.

        EDIT mit Historischen Beispiele:

        Vietnam 860k Nordvietnam + Viet Cong vs. 1.420k Südvietnam+US und weitere
        Algerien 300k Algerier vs. 470k - 700k Franzosen + Kollaborateure
        Afghanistan ab 2001 ca. 80k Taliban vs. 400k Afghanische Armee + Internationale
        Kosovo ca. 20k Kosovo + NATO Luftunterstützung vs. ca. 100k+ Serbien + russische und ukrainische Freiwillige

        Eine zahlenmäßige Überlegenheit muss nicht gegeben sein, um zu gewinnen.

        • NeoNachtwaechter@lemmy.world
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          1 day ago

          Ich mag zum Beispiel kein Bier, was man in der Fernsehwerbung sieht. Überhaupt keins von den vielen.

          Meinst du, dass ich jetzt einen Krieg gegen die Großbrauereien anfangen würde?

          • Saleh@feddit.org
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            1 day ago

            Wenn du mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen wirst dieses Bier zu trinken? Würdest du dich dagegen nicht irgendwann wehren wollen?

    • Quittenbrot@feddit.org
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      1 day ago

      Oder die USA müssten einen weiteren Völkermord begehen

      Welchen Völkermord haben die USA begangen?

        • Quittenbrot@feddit.org
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          1 day ago

          Wie in dem Artikel gleich zu Beginn steht, ist einerseits umstritten, ob der Begriff “Genozid” da wirklich anwendbar ist, andererseits wurde ein großer Teil der Vernichtung bereits vor Gründung der USA durch europäische Siedler besorgt. Das also nur den USA in die Schuhe schieben zu wollen, kommt mir falsch vor.

          Nicht, dass wir uns falsch verstehen: ich halte den Umgang der “Weißen” in Amerika mit den Ureinwohnern für kriminell und verachtenswert. Ich finde es nur sehr schwierig, wenn man allzu freigiebig mit Begriffen wie “Genozid” hantiert, insbesondere aus deutscher Perspektive. Denn man läuft ständig in Gefahr, die Schärfe des Begriffs zu verwischen und zu entwerten.

          • Saleh@feddit.org
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            1 day ago

            The destruction of Native American peoples, cultures, and languages has been characterized as genocide. Debates are ongoing as to whether the entire process or only specific periods or events meet the definitions of genocide. Many of these definitions focus on intent, while others focus on outcomes.[6] Raphael Lemkin, who coined the term “genocide”, considered the displacement of Native Americans by European settlers as a historical example of genocide.[7] Others, like historian Gary Anderson, contend that genocide does not accurately characterize any aspect of American history, suggesting instead that ethnic cleansing is a more appropriate term.

            Bei einer “Reduktion” der Bevölkerung um 96% und 98% Landraub sehe ich da keine quantitativen Unterschiede, weswegen man aus deutscher Sicht Gefahr laufen würde den Begriff zu verwässern.

            Die Zahl der Juden in Europa wird für 1939 auf 9,5 Millionen und für 1945 auf etwa 3,8 Millionen geschätzt. https://www.pewresearch.org/short-reads/2015/02/09/europes-jewish-population/

            D.h. also die deutschen Nazis und andere europäische Antisemiten waren in relativen Zahl deutlich weniger erfolgreich. Auch wenn man sich die eingesetzten Methoden anschaut, dann sind die Gaskammer eine Besonderheit, ansonsten wurden aber die wesentlich gleichen Methoden angewendet:

            Aushungern, Ghettoisierung, Verbreiten von Krankheiten, Massenhinrichtungen, Gewaltmärsche, Angriffe auf Schwangere, Mütter und Kinder, Kindesentführungen, Verbot von Sprache und Kultur…

            Ich finde es umgekehrt gerade in Deutschland gefährlich, “Genozid” auf den Holocaust zu reduzieren, nicht zuletzt weil dabei auch ein problematischer Schuldstolz mitschwingt à la “Wir waren die größten Verbrecher, aber wir waren die besten darin große Verbrecher zu sein.”

            • Quittenbrot@feddit.org
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              1 day ago

              Dein Artikel:

              The population decline among Native Americans after 1492 is attributed to various factors, mostly Eurasian diseases like influenza, pneumonic plagues, cholera, and smallpox. Additionally, conflicts, massacres, forced removal, enslavement, imprisonment, and warfare with European settlers contributed to the reduction in populations and the disruption of traditional societies.

              Mostly sind es also Eurasian diseases gewesen, die den Einbruch in der Population verursacht haben. Du vergleichst das mit dem Verbreiten von Krankheiten durch Nazis in KZs. Und genau da kommen wir an den Punkt, den ich meine: während bei den Nazis eine klar berechnende Absicht und zum Teil perverser “Forschergeist” dahinter stand, Juden und andere Insassen ganz systematisch mit Krankheiten zu infizieren, kann ich diese systematische Absicht in Amerika nicht erkennen. Die Siedler brachten unsere Krankheiten mit auf diesen Kontinent, jedoch nicht, um die ansässige Bevölkerung zu zerstören. Die Nazis hingegen haben es ganz bewusst als Teil ihrer industrialisierten Zerstörung von Menschen betrieben. Ich finde den Vergleich ganz schwierig!

              • Saleh@feddit.org
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                1 day ago

                https://asm.org/articles/2023/november/investigating-the-smallpox-blanket-controversy

                While not every smallpox outbreak was deliberately caused by white settlers, enough evidence exists to clearly demonstrate that more than once actions were taken to intentionally facilitate its spread. In many of these cases, through their own words, people demonstrate depraved indifference, if not intentional genocide.

                Krankheiten wurden auch bewusst verbreitet, mit dem Ziel, die Bevölkerung zu töten. Dazu kommt, dass die gleichgültige Verbreitung von Krankheiten, etwa indem Menschen in unhygienische und beengte Lebensumstände gezwungen wurden und durch Gewaltmärsche und Zwangsarbeit ausgelaugt wurden. Da tun sich wiederum parallelen zu den KZs auf.

                Für eine umfassende Beschreibung der Zustände im KZ Ausschwitz kann ich die Zeugenaussage des Arztes und langjährigen Insassen von Otto Wolken empfehlen. Es ist jedoch ziemlich hart und ich habe teilweise beim anhören geheult.

                https://www.auschwitz-prozess.de/zeugenaussagen/Wolken-Otto/

                Während Leute wie Mengele mit besonders widerlichen Experimenten herausstechen und wie du schreibst gezielt Krankheiten verbreitet haben, wurde vor allem durch Mangelernährung und schlechte Hygiene, sowie anschließend fehlendem Zugang zu medizinischer Versorgung gearbeitet. Dabei wurden Krankheiten ignoriert, die nur unter den KZ Insassen grassierten, aber ansteckende Krankheiten, die auch die Nazis gefährdeten wurden angegangen, wiederum ohne dabei die Gesundheit der Insassen selbst zu verändern, sondern z.B. mit giftigen Desinfektionen etc.

                Es gibt also sowohl gezielt verbreiten als auch in Kauf nehmen. Beide sind in ihrer Wirkung tödlich und im Rahmen einer größeren Strategie können sie Aspekte eines Genozides sein, sowohl in der Wirkung, als auch in der Intention.

                • Quittenbrot@feddit.org
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                  23 hours ago

                  Es wurden also nicht alle Ausbrüche absichtlich herbeigeführt, es existieren aber genügend Beweise, dass mehr als einmal durch Handlungen der Ausbruch erleichtert werden sollte. Das klingt williger als bspw die klar dokumentierte Vernichtungsmaschinerie der Nazis. Die prominent behandelten Beispiele im Text, die auch tatsächlich belegbar sind, fanden vor Staatsgründung und unter Führung der Briten statt. Das Beispiel 1830 wird anhand eines (empörten) Berichts an Präsident Jackson geschildert.

                  Ich hoffe du stimmst mir zu, dass sich basierend darauf die klare staatliche Rolle nicht so eindeutig herauszeichnen lässt wie bspw bei Nazi-Deutschland. Das wäre aber wichtig, um den Vorwurf eines Genozids an dieses Land auch wirklich tragfähig zu machen.

                  • Saleh@feddit.org
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                    23 hours ago

                    Die USA sind aus den europäischen Siedlern hervorgegangen. “Trail of Tears”, “Manifest Destiny”, das Reservatsystem etc. hat alles unter dem US Staat stattgefunden. Das gezielte oder gebilligte Verbreiten von Krankheiten ist ein Aspekt von vielen Aspekten.

                    Aber selbst wenn die Taten in den USA als formale USA aus deiner Sicht nicht reichen würden, so ist doch die Macht-, Eigentums- und Verantwortungsvererbung eindeutig. Die Bundesrepublik Deutschland ist schließlich auch heute noch Träger der Verantwortung aus dem Holocaust und anderen deutschen Genoziden, obwohl diese im dritten Reich, bzw. im Kaiserreich verübt wurden. Erste koloniale Ambitionen wurden noch von Preußen bzw. dann dem norddeutschem Bund verfolgt. Sind das dann keine Teile der deutschen Geschichte und der deutschen Verantwortung, weil das sogar noch vor dem Kaisserreich lag?

                    Die heutigen USA sind noch immer das Land der weißen europäischen Siedler. Es sind die Nachkommen der Siedler, die die Eigentums- und Machtverhältnisse überwiegend bestimmen. Die USA sind nicht das Land der Nordamerikaner, die noch immer diskriminiert werden, genausowenig wie sie das Land der schwarzen Sklaven sind, deren Nachkommen zwar nicht mehr versklavt sind (wobei das Gefägnissystem mit Zwangsarbeit…) aber noch immer diskriminiert werden…

                    Damit sind die USA auch der Staat, der die Verantwortung für das Handeln der Siedler trägt, die später die USA gegründet haben. Genauso wie die Bundrespublik Deutschland die Verantwortung für das Kaisserreich und die Nazis trägt.

                    Wir können statt von einem Genozid der USA (trotz der Teile die erst in den USA stattgefunden haben) auch von einem US-amerikanischem Genozid sprechen, so wie der Holocaust und die anderen Genozide deutsche Genozide sind. Für die USA muss man das US noch davorstellen, weil es eben das Erbe der Siedler ist, und nicht der überwiegend vernichteten Nordamerikaner.