Das heißt auch das in Berlin gar nicht so unübliche “Tout le monde deteste la police!” hätte zu einer Auflösung führen können. Ich sehe da nicht viel mehr als den Rassismus unserer Gesellschaft wiedergespiegelt in der Praxis der Polizei.
Es ist auf jeden Fall ein völliges Versagen der Polizei, dass sie dann anscheinend in 2025 immer noch keine arabischsprachigen Kollegen im Dienst hat, die in der Lage wären, solche Parolen zu übersetzen. Selbst die Auflage nur Ausrufe auf Englisch oder Deutsch zu erlauben, ist arg kritisch. Wenn, dann kann man sagen, dass die Amtssprache Deutsch ist und man auf einer zünftigen deutschen Demo dann auch gefälligst deutsch zu parolisieren hat. Dann ist aber auch Englisch daneben. Warum man dann Migranten Demosprüche in der eigenen Sprache untersagen möchte, ist völlig schleierhaft.
Es gab letztes Jahr ein Protestcamp auf der Wiese zwischen Kanzleramt und Reichstag. Da gab es dann auch die Auflage, nur Deutsch oder Englisch zu sprechen, weil die Polizei alles mithören können wollte. Damit war dann auch den Leuten von der jüdischen Stimme und anderen antizionistischen Juden untersagt Hebräisch zu sprechen.
Gebete im Islam sind grundsätzlich auf Arabisch. Gebete im Judentum m.W. auch entsprechend auf Hebräisch. Damit wird bei Camps nicht nur in die Versammlungs, sondern auch in die Religionsfreiheit eingegriffen.
Auch auf Demos in Berlin habe ich immer wieder Gebete für Frieden und den Schutz von Menschenleben in Arabisch und Hebräisch erlebt. Diese Art der Völkerverständigung, des kulturellen Austauschs und der Koexistenz wird damit auch unterbunden…
https://www.jungewelt.de/artikel/493384.palästina-demonstrationen-wieder-sprachverbote.html