Mark Waschke ist bekannt aus ‘tatort’ und genau wie er sagt durchziehen patriarchale Positionen immer noch alle Teile der Gesellschaft und es ist höchste Eisenbahn diese abzulegen.
Ich finde es immer traurig wenn Menschen die ihren eigenen Lebensstil nicht als Quatsch bezeichnet haben wollen, anderer Menschen Lebensstil als Quatsch abstempeln.
Wenn er für sich Monogamie hinter sich lassen möchte, bitte, mach das mit deinen Partnern aus. Aber wenn ich es für mich praktizieren will soll er mich das bitte genauso machen lassen.
So schaffen solche Aussagen bestenfalls Kopfschütteln und schlimmstenfalls Ressentiments.
Wenn er gerne offene Beziehungen führt, dann kann er das gerne machen. Menschen, die das möchten, machen das schon ziemlich lange. Ist ja nicht per Gesetz verboten oder so.
Ich weiß nicht warum eine unpopuläre Meinung immer auf die komplette Gesellschaft ausgeweitet werden muss und die Person dafür auch noch die Bühne bekommt.
Monogamie ist halt eine gesellschaftliche Lüge wenn es manche trotzdem umgehen dürfen, nur in der maximal verletzenden Weise für ihre Partner.
“ich kann mir das für mich nicht vorstellen” == “unpopulär”…
Indoktrinierung an einem einfachen Beispiel erklärt.
Es gibt eine große Menge Menschen, die für Polygamie und offene Beziehungen emotional absolut nicht gemacht sind (Quelle: mein Popo, aber ich glaube ihm; wobei, vielleicht ist mein Popo ja auch indoktriniert).
All die, für die Polygamie funktioniert, sollen gern auch eine offiziell gesellschaftlich anerkannte Partnerschaftsform bekommen (Ehe zu dritt, etc.). Aber ich halte das für ein Minderheitenmodell.
Quelle: mein Popo, aber ich glaube ihm; wobei, vielleicht ist mein Popo ja auch indoktriniert
Oookay…
Vielleicht ist es ein “Minderheitenmodell”, weil es seit ~1700 Jahren eine Religion gibt, zu der sich vor noch vor zwei Generationen >95% der Bevölkerung rechneten, die das recht hartnäckig bekämpft? 🤔
Nein, ist es nicht. Monogamie ist seit 2000 v. Chr. (soweit nachweisbar) das vorherrschende… äh… Beziehungsgeflecht?
Vorherrschend wo genau? Was im sog. Germanischen/Skandinavischen Raum um 2000 BCE die gesellschaftliche Norm war, das weißt du? In Amerika?
“Die Schätzungen von Anthropologen über die geringe Häufigkeit monogamer menschlicher Gesellschaften (10–15 %) lassen sich so interpretieren, dass streng eingehaltene Monogamie eine eher seltene Verhaltensweise in menschlichen Gesellschaften ist.”
Du hast es doch selber geschrieben: Es gibt wenige Gesellschaften, in denen es streng eingehalten wird. Ich habe nicht behauptet, dass es Polygamie nicht geben würde. In der Geschichte der Menschheit gab es Polygame zum größten Teil in den oberen Schichten (Könige, Kalifen, etc.). Monogamie ist nachweisbar seit 2000 v. Chr. das vorherrschende Beziehungsgeflecht: https://en.wikipedia.org/wiki/Monogamy#Ancient_societies
Daher ist deine Aussage/Theorie, dass Polygamie ein “Minderheitenmodell” aufgrund einer Religion wäre, einfach falsch. Es ist ein “Minderheitenmodell”, weil der Großteil der Menschheit (vermutlich aus evolutionären Gründen) eher monogam “tickt”.
TIL Menschen und Evolution gibt’s erst seit 4000 Jahren. Vermutlich wurde die Erde auch erst vor 6000 Jahren kreiert?
Der Artikel ist die Definition von Indoktrination. Der Artikel fordert doch auf nicht monogam zu leben.
Zum Verständnis: “Journalisten” dürfen Meinungen äußern, aber bei mir (mit wesentlich weniger Reichweite wohlgemerkt) ist es Indoktrination?
Ich finde den Aufruf, sich weniger auf Monogamie zu konzentrieren und stattdessen mehr andere Werte in den Vordergrund zu rücken, sehr spannend. Meiner Wahrnehmung nach wird in unserer Gesellschaft vieles verziehen, sei es Beleidigungen, “Silent Treatment”, Ausspielen wirtschaftlicher Macht - aber beim Fremdgehen (z.T. auch nur beim Verliebt sein in andere) ist auf einmal eine rote Linie überschritten.
Das ist besorgniserregend, weil das natürlich jewiels große Schäden anrichten kann. Und entsprechend wäre es auch gut, sich als Gesellschaft darüber zu verständigen, was in einer Beziehung wichtig ist. Dabei muss ja am Ende gar nicht allen alles gleich wichtig sein, aber wir sollten dringend vom “immerhin ist er/sie nicht fremdgegangen” wegkommen.
Für mich macht es halt evolutionär gesehen Sinn, dass man gerade bei der Treue so hinterher ist. Wenn die Ehefrau fremd geht, dann zieht man als Mann am Ende das Kind eines Anderen groß. Wenn der Ehemann fremd geht, dann verliert man als Frau potentiell die Unterstützung bei der Erziehung der Kinder. Beides kann sehr schnell dazu führen, dass man seinem evolutionären Imperativ, sich fortzupflanzen, nicht nachkommen kann.
All die Anderen von dir genannten Beispiele sind viel diffuser in ihrer Auswirkung auf das eigene evolutionäre Imperativ.
Leider ein Paradebeispiel für einen reißerischen Titel. Das steht zwar im Interview, aber eben nicht für sich, sondern dahinter kommt noch was. Wenn man die komplette Aussage liest, dann entdecke ich zumindest darin nichts, dem ich widersprechen würde. Er sagt eigentlich nur, dass patriarchalische Konstrukte mit klassischem Männer- und untergeordnetem Frauenbild überholt sind und bezieht sich mit dem erzkonservativen Bullshit explizit darauf.
Ich habe kein Problem mit Menschen die andere Preferenzen haben als ich - solange sie sich nicht einbilden wegen ihrer Preferenzen etwas Besseres zu sein. Diese im Artikel deutlich spürbare Arroganz scheint in der polygamen Szene leider recht verbreitet zu sein.
Naja das geht auf beide seiten, und “traditionelle” leute sind viel schlimmer was das angeht. Auf tinder zum Beispiel habe ich noch nie gelesen: “ich suche eine nicht monogame Beziehung, bleibt mir weg mit dem scheiss.”
Aber sehr viel:“ich suche eine traditionelle beziehung, keine dreier onsboder wie das sonst alles heisst, von DIESEN frauen gibt esgenug und ich bin mir zu schade dafür.”Naja das geht auf beide seiten
Selbstverständlich, deshalb habe ich den ersten Satz ja auch bewusst ganz neutral formuliert.
“traditionelle” leute sind viel schlimmer was das angeht
Das ist deine individuelle Wahrnehmung
Auf tinder zum Beispiel habe ich noch nie gelesen: “ich suche eine nicht monogame Beziehung, bleibt mir weg mit dem scheiss.” Aber sehr viel:“ich suche eine traditionelle beziehung, keine dreier onsboder wie das sonst alles heisst, von DIESEN frauen gibt esgenug und ich bin mir zu schade dafür.”
Was ist denn schlimm daran Preferenzen offen zu kommunizieren? Der abwertende Tonfall ist aber natürlich in beiden Fällen unangebracht.
Brave new world…
Bei solchen Themen ist es als dauerhafter Single etwas schwer mit zureden. Insgesamt ist das ja auch sicher ein weitgehend individuelle Entscheidung und muss in jeder Partnerschaft ausgehandelt werden. Was ich mir jedoch schon wünschen würde, wäre das auch alternative Lebensgemeinschaften begünstigt werden bzw. man die Begünstigung der traditionellen Ehe aufweicht. Der Anreiz zu heiraten sollte kein stuerlicher sein. Gegen Rechtssicherheit für die Partner habe ich hingegen nichts einzuwenden.
Monogamie (also die Familiarisierung des Vaters) mit dem Patriarchat in Verbindung zu bringen ist die dümmste postmodernistische Idee, die ich in den letzten drei Stunden zur Kenntnis genommen habe.
Ich würde es nicht als Quatsch abstempeln, aber stattdessen jedem Menschen die rechtlichen Freiräume bieten das für sich selbst zu entscheiden.
Es finden sich zwei, welche unzertrennlich sind und niemand anderen wollen? Dann sollen sie doch machen.
Es bildet sich eine komplizierte polyamouröse/polygame Beziehung zwischen 7 Personen, wovon 5 dann zusammenleben wollen und gleiche Rechte haben wollen wie klassische monogame Paare, wie z.B. steuerliche Erleichterungen oder geteiltes Sorgerecht für gemeinsame Kinder? Warum nicht?
Solange alle Beteiligten glücklich sind und niemand zu Schaden kommt ist’s doch egal wie sie ihr Liebesleben und ihre Familienplanung gestalten. Da hat jeder eben andere Präferenzen und Bedürfnisse und soll diese auch ausleben dürfen.
Solange alle Beteiligten glücklich sind und niemand zu Schaden kommt ist’s doch egal wie sie ihr Liebesleben und ihre Familienplanung gestalten.
So lange diese 7 Personen zusammen bleiben wollen ist alles in Butter, aber nehmen wir mal an da entstehen drei Kinder in unterschiedlichen Konstellationen und die Gruppe trennt sich. Wir kriegen noch immer oft nicht hin ein getrenntes 2er-Paar mit Kind so zu managen, dss keiner leidet, mit 7 Leuten explodiert das und die leidtragenden werden die Kinder sein, die sich nicht entschieden haben für diese Nummer und wir haben keine Untersuchung wie “glücklich” die Kinder in solchen Konstellationen sind, denen die zusammen sind und denen die sich trennen und denen die fliessend Mitglieder austauschen, weil eben für manche das auch sehr, sehr bewegt offen ist.
Quelle: Mein Lebensgefährte ist wie ich in den 60ern geboren und zwar in eine “Kommune” hinein und er arbeitet immer noch seine Kindheit auf, mit einem dutzend Erwachsenen von denen alle und keiner für ihn zuständig war.
Was übrigens auch zeigt, dass das Thema an sich nicht neu ist auch wenn man heute andere Begrifflichkeiten hat.
Ich bin nicht dagegen, dass Erwachsene sich ihr Leben gestalten wie sie wollen, aber ich sehe Verantwortung für Kinder sehr ernst und die auf eine polygame Beziehung zu verteilen ist noch mehr eine Herausforderung als die Polygamie selber, an der auch die meisten scheitern (Monogamie scheitert auch oft, ist mir klar).
Gesetzlich ist das Ganze dann nur noch ein Alptraum, angefangen von Kindesunterhalt über Waisenrente, staatliche Unterstützungsleistungen, Rente bei Scheidung, … eine endlose Gesetzeshölle.
Guter Punkt. Das sind dann natürlich gute Fragen, die irgendwie geklärt werden müssen. Und selbstverständlich braucht es dafür dann auch ein vernünftiges gesetzliches Rahmenwerk. Ich behaupte aber mal, dass das im Rahmen des Machbaren ist, wenn der (politische) Will dazu vorhanden ist.