Dieser Artikel geht irgendwie davon aus dass sich Wissing um das Allgemeinwohl scheren würde und nur inkompetent wäre. Diese Förderung passt doch voll ins FDP Konzept.
Ich habe den Artikel nicht heißen, aber ich weiß genau um welche Subvention es geht.
Ockham’s Rasiermesser
Ich finde das Fördervorhaben Wissings tatsächlich mehr als fragwürdig, aber nicht merkwürdig. Denn es ist absolut FDP-typisch.
Der für mich seltsamste Haken ist die All-or-Nothing-Klausel. Es wäre sinnig, dass Leute, die sich z.B. nur einen Energiespeicher zulegen möchten/müssen, zumindest eine Teilförderung beantragen können.
Speicher sind wichtig. Sonst bekommen wir den Sonnenstrom nicht in die Nacht.
Exakt. In vielen Teilen der Politik und Gesellschaft ist noch nicht angekommen, dass Speicher ein absolut zentraler Bestandteil der Energiewende sind und deshalb in gleichem Maße gefördert und ausgebaut werden sollten
Speicher sind wichtig, aber in der Förderung zentraler Großspeicher wäre das Geld besser angelegt und es würde allen zugute kommen.
Wer sich privat einen Speicher hinstellen möchte, kann das ja machen, aber dann bitte auch mit privaten Geld, die Einsparungen aus der Nutzung des Speichers gehen ja auch nicht zurück an den Staat.
Großspeicher sind sicher ein Teil. Aber erneuerbare Energie wird ja zu wesentlichem Anteil lokal erzeugt und allein zur Entlastung der Verteilnetze sollte die Energie dann auch vor Ort gespeichert werden. Bei der Entscheidung für eine Solaranlage (und zwar sowohl privat als auch für Unternehmen), ist entscheidend ob man damit Geld spart. Wer zb wenig verbraucht tagsüber, muss den Strom einspeisen ohne Speicher. Das lohnt oft finanziell nicht. Die Möglichkeit, die Energienutzung zeitlich flexibel zu gestalten und nicht nur dann wann die Sonne scheint, eröffnet eine ganze Bandbreite an Szenarien, durch die sich eine Anschaffung auf einmal rentieren kann. Und nur durch den dezentralen Ausbau und lokale Nutzung von PV anstatt weiter Energieübertragung kommt die Energiewende richtig in Fahrt. Hier gezielt Anreize für Speicher zu schaffen, ist absolut sinnvoll. Das reduziert letztendlich auch den aufwändigen Netzausbau
Zentral muss nicht für ein ganzes Bundesland oder so sein, Gemeinde reicht ja schon, auch die entlasten die Netze. Nur machen Speicher in der Größenordnung zentraler Speicher einfach mehr Sinn, da schlagen dann die Skaleneffekte zu.
Private Speicher sind ja ok, aber sie werden für die Energiewende nicht reichen, dazu sind sie zu klein und nur eine Unterstützung, um ein paar kWh mit in die Nacht zu nehmen. Für ernsthafte Effekte müsste man schon 100kWh+ zu Hause stehen haben, und das ist finanziell aktuell nicht realistisch.
100kWh kann man alleine fast nicht nutzen. Es geht ja auch alleine schon um das lokale Netz zb in der Wohnsiedlung. Idealszenario: Jedes Haus in DE hat PV+Speicher und schafft es dadurch zumindest im Sommerhalbjahr auf einen Netzbezug von 0. Dann muss kein Kohle- oder Gaskraftwerk mehr laufen (zumindest für Strom, Wärme ist nochmal was anderes). Was man außerdem erreichen kann ist zb: größeren Netzanschluss für Unternehmen vermeiden wenn die jetzt massenhaft Ladesäulen bei sich aufbauen wollen. Dadurch bekommt man bessere Integration von E-Fahrzeugen, weil die Leute bei der Arbeit laden können. Ich will auch gar nicht Großspeicher gegen Heimspeicher ausspielen, ich glaube wir brauchen alle, auf jeder Ebene. Nicht das eine oder das andere
100kWh kann man locker nutzen, damit kann man gut ein paar Tage überbrücken. Für echten saisonalen Speicher ist das immer noch zu wenig, aber wenn ich mir meine Anlage anschaue, dann könnte ich 100kWh in 4-5 guten Tagen vollbekommen und dann locker 15-20 schlechte Tage überbrücken. Da selten so viele schlechte Tage aufeinander folgen, dürfte man mit 100kWh recht weit in den Spätherbst reinkommen, bevor der Speicher mal leer ist.
Mit E-Auto ist man an der Situation sogar schon recht nah dran, da kriegt man schon einiges an Überschuss gespeichert, nur steht der Strom dann nicht zur freien Verfügung, man muss ihn halt verfahren.
Was mich so ein bißchen stört, obwohl ich auch Besitzer von PV und Speicher in: Private PV + Speicher ist eine höchst egoistische Anschaffung. Ich kaufe das, damit ich weniger Strom aus dem Netz zukaufen muss und ich speichere den Strom unter hohen Verlusten, nur damit ich den auch Nutzen kann. Niemand sonst hat etwas davon und der gesellschaftliche Nutzen ist marginal.
Kann man alles machen, ist völlig in Ordnung, aber dann bitte ohne öffentliche Förderung. Öffentlich Förderungen sollten Projekten vorbehalten sein, die der Gesellschaft auch entsprechenden Nutzen bringen.
Entschuldigung, aber beim Ein- und Ausspeichern ist der Energieverlust extrem gering. Jedenfalls so gering, dass alle Alternativen dagegen ein Witz sind. Und wie ich jetzt schon mehrmals gesagt habe: Letztendlich haben alle was davon, wenn du (und viele andere) sich einen Speicher anschaffen und energieautark werden. Damit nimmst du dich praktisch raus aus der öffentlichen Versorgung, das entlastet die Netze und die großen Kraftwerke. Es ist Win-Win. Warum beschwerst du dich? Mit öffentlicher Förderung wird dein Speicher sogar günstiger. Oder willst du nicht, dass andere auch sowas haben dürfen oder weniger investieren müssen als du? Wie gesagt, ich will nicht verschiedene Technologien oder Projekte gegeneinander ausspielen, wir brauchen alle Möglichkeiten die uns zur Verfügung stehen. Das Geld ist da, man muss es nur politisch wollen
Was soll ich mit 100 kWh zu Hause? Meine letzte Abrechnung waren 630 kWh pro Jahr, also wäre das Strom für knapp 2 Monate.
Wenn der Strom nicht nur für 1-2 Tage reichen soll, dann muss der Speicher groß sein. Es muss genug Leerkapazität geben, um den Überschuss an guten Tagen aufzunehmen, aber auch genug reingehen, um nach ein paar guten Tagen wieder ein paar Tage damit auszukommen. 2 Monate wären da ein guter Wert.
Und Dein Verbrauch ist wohl Single in einer Wohnung. Im EFH mit Familie bist Du bei 2000-2500kWh im Jahr (ohne Wärmepumpe oder E-Auto) und da sind 100kWh plötzlich nur noch 14 Tage.
Aber wär es da nicht sinnvoller das auto als speicher zu nutzen, anstatt dann von speicher zu speicher zu laden?
Klar, wenn dein Auto mittags bei dir zu Hause steht, ist das das die sinnvollere Idee.
Nur bei vielen ist das halt nicht der Fall. Also wie wärs dann dein Auto Nachts 6 Stunden lang zu laden, mit dem, was zu in 8+ Stunden über Tag gesammelt und im Speicher gelagert hast…
Das Verhältnis Haus- zu Auto-Akku passt da aber nicht. Gefördert werden 5-12kWh PV-Speicher, im Auto stecken 50-80kWh Akku. Natürlich muss ich das Auto nicht jede Nacht vollladen, aber da ich selbst im Sommer bei langen Tagen und kurzen Nächten schon 3-5kWh in der Nacht für das Haus brauche, bleibt da für das Auto Strom für nichtmal 50km übrig.
Dann bedeutet das immense Verluste. Die typischen PV-Speicher haben 20-25% Verlust bis der Strom wieder draussen ist, das Auto auch nochmal ~10% beim Laden. Akku aus Akku laden macht keinen Sinn und sollte so gut es geht vermieden werden.
Je nach Ausrichtung der Anlage und persönlichem Lebens/Arbeitsstil kann man aber auch direkt aus der PV viel erreichen. Wir haben bspw. S/SW-Ausrichtung (7kW) und wenn ich nicht zu spät Feierabend mache, kann ich abends noch 2-3 Stunden laden und krieg an guten Tagen dann noch 5-6kWh von der PV ins Auto, machmal auch etwas mehr. Mit einem Tag HO die Woche und Wochenende ist das Auto von April/Mai bis September alleine durch PV gut versorgbar.
Und dein Plan für die Zukunft sieht dann vor, dass jeder das Aufladen seines E-Autos so perfekt micromanaged wie du?
Klasse, E-Autos haben ja jetzt schon mit einem massiven Akzeptanzproblem in der Gesellschaft zu kämpfen, dann werden bestimmt auch alle in Zukunft ihre Ladezeiten nach den Sonnenstunden oder besonders windigen Tagen richten.
Ich micromanage nicht, ich steck das Auto dran wenn ich zu Hause bin, und die Technik kümmert sich um das sinnvolle Laden. Ich kann auch jederzeit sonst laden, hält mich ja keiner davon ab, es ist aber die für mich kostengünstigste Variante per PV, also versuche ich das so zu optimieren.
Für das so oft vorgebrachte Problem es Ladens wäre es allerdings sinnvoller gewesen, das Geld aus dieser Förderung in öffentliche Ladeinfrastruktur auf Privatgelände zu stecken, bspw. bei Firmen/Arbeitgebern und Einzelhandel. Damit erreicht man mehr als die bescheuerte Förderung rein privater Ladepunkte. Das war schon bei der alten Wallbox-Förderung völlig unausgegoren.
Alternativ auch die Förderung zentraler Großspeicher, davon hätten alle Stromkunden was.
Und zum Thema Akzeptanzprobleme bei E-Autos: Die kommen zum großen Teil aus Stammtischparolen von denen, die noch nie ein E-Auto gefahren sind. Man muss mal von der typisch deutschen “Das hammer schon immer so g’macht” und “Das hammer ja noch nie so g’macht” Mentalität wegkommen, dann steht einem die Welt offen.
Das kann doch die Wallbox übernehmen, inklusive Wettervorhersage und künstlich intelligenter Plauderei mit dem Auto (meinst du, dein Herrchen will heute Abend nochmal los?)
Das muss man übrigens nicht in die “Cloud” auslagern oder an den Hersteller verraten.
Ich kenne jetzt den Inhalt des Förderprogramms nicht ganz, aber:
- Autos haben 30-100 kWh Speicher.
- Im Keller hat man meist nur 10-20 kWh Speicher.
- Heimspeicher in Deutschland haben soweit ich weiß, normalerweise nur mit 5 kW Ausgangsleistung arbeiten.
- Das ist ein ganzes Stück unter der optimalen Eingangsleistung der Autos (7,4 kW einphasig bzw. 11 kW oder 22 kW dreiphasig).
Es macht also wenig Spaß, wenn ausschließlich vom Heimspeicher geladen wird, statt mit einer Kombination von Solar und Heimspeicher gleichzeitig.
Das das nicht ideal ist, will ich gar nicht anzweifeln. Und ja, die eigentlich Förderung hier ist in der Tat Mist. Nicht unbedingt wegen der Größe, sondern auf Grund wer genau gefördert wird.
Es ging mir nur um die gestellt Frage, warum man nicht lieber das Auto mittags als Speicher nutzt. Klar, gute Idee, wenn möglich.
Nur da hab ich halt (wie sicher viele andere in diesem Land) das Problem, dass das Auto kein Spielzeug für Wochenend Ausflüge ist, sondern tagsüber eben nicht daheim steht und deshalb ein eigener Speicher her muss, wenn man die Mittagssonne speichern möchte.
Förderung von Arbeitgebern, damit die Angestellten über Tag ihre Autos während der Arbeit mit Solarstrom laden können, wäre hier tatsächlich sogar sinnvoller. Aber selbst die die FDP, die doch sonst so gern Arbeitgeber statt Arbeitnehmern fördert, verplant das hier. Die Förderung ist halt völlig konzeptlos.
Jein. Akkus unterliegen ja dem Verschleiß und verlieren mit zunehmenden Ladezyklen an (Maximal)Kapazität.
Wenn man jetzt ständig den Akku des E-Autos für bi-direktionales Laden nutzt, dann wirkt sich das früher oder später auf die Reichweite aus. Viele Hersteller limitierten diesen Vorgang deshalb. Für VW beispielsweise heißt es dazu: Wurde länger als 4.000 Stunden bidirektional entladen, oder mehr als 10.000 kWh aus der Fahrzeugbatterie entnommen, steht die BiDi-Funktion nicht mehr länger zur Verfügung.
Bei einem separaten Stromspeicher gibt es zwar auch den Akku-Verschleiß. Aber es gibt die sonstigen Einschränkungen nicht, die für E-Autos oft gelten.
Es kommt halt - wie so oft - drauf an, was man vorhat. Für tagsüber Solarstrom sammeln und in der Nacht im Haus in großer Menge verbrauchen, und das tagtäglich, da wäre mir persönlich das E-Auto zu schade und ich würde mir einen separaten Speicher installieren. Außerdem könnte es den Wert des Gebrauchten mindern (würde ich vermuten).
Für hin und wieder etwas Überschuss bereitstellen oder mal einen Stromausfall kompensieren (oder auch etwas mehr als das), das ginge problemlos auch mit dem E-Auto - sofern die Funktion unterstützt wird. Aber die Wallboxen sind da eigentlich nicht so billig.
Man muss halt rechnen und den Anwendungsfall kennen. Generell scheiden sich bei dem Thema die Geister. Ich hab mich selber noch nicht entschieden wie ich es lösen will…
Ist richtig mit Verschleiß. Wenn man sich da aber zwischen 30 und 70% bewegrlt ist das aber nicht soo schlimm. Die Limitierung von vw fest auf stunden zu machen halte ich für dumm und ist für mich ein argument keinen vw zu kaufen. Nissan macht das beim leaf nicht. Da hat man danj halt aber Chademo.
Mein anwendungsfall wäre das auto steht die meiste zeit vorm Haus. Wird nicht dür den alltag, sondern eher für besondere dinge genutzt. Ausflug, notfall etc. Hab momentan gar keins. Da fänd ichs schon dämlich mir noch einen speicher zusätzlich in den keller zu stellen. Das szenario könnte meiner Meinung nach schon auch gefördert werden. Ärgert mich dass ich da in wissings modell rausfalle.
Man kann nur hoffen, dass die Festkörperakkus schnell was werden. Die sollten den Kapazitätsverlust bei vielen Ladungen nicht mehr haben und man kann bequem die E-Auto Flotte als mobile Netzspeicher nutzen. Die steht nach allen Statistiken eh die meiste Zeit nutzlos in der Gegend herum.
Der Verschleiss durch Nutzung als Heimspeicher ist beim Auto-Akku aber vernachlässigbar, die paar Watt Dauerleistung und die paar kWh über die Nacht jucken den Akku nicht. Fahrbetrieb ist da viel fordernder. Das Hautproblem ist die kalendarische Alterung, die ist aber nutzungsunabhängig.
Die Einschränkungen bei VW kommen mMn daher, dass VW selbst noch keine Erfahrung mit dem System hat und sich einfach absichern möchte.
Nicht verstanden oder vielleicht eher bewusst ignoriert?
Wenn die FDP mit ihrer Vorliebe für Arbeitgeber- statt Arbeitnehmerförderung nicht versteht, dass Arbeitgeber mit Arbeitnehmerparkplätzen zu fördern, Solarenergie zur Verfügung zu stellen, weit mehr für die Elektromobilität tut, als exklusiv irgendeiner obskuren Zielgruppe wohlhabender Eigenheimbesitzer mit eAuto aber ohne Solaranlage Geld zu geben, gehe ich ganz stark von Absicht aus.
Das ist halt wieder so ein Fall von “Was kann ich tun, dass aussieht, als würde ich E-Mobilität fördern, während es aber nur einer kleinen Klienten-Gruppe zu Gute kommt und dadurch wenig kostet”…
Gut, dass ich zu jung bin und ein Erbe nicht in Sicht ist. Das Eigenheim haben wir uns abgeschminkt. Auch gut, dass die E-Auto Unterstützung gesenkt wird, wenn auch bald bezahlbare E-Autos kommen (VW will ab 2025 günstigere E-Autos anbieten).
Es wäre wirklich schlimm, wenn eine Unterstützung für die Mitte der Gesellschaft relevant wäre und nicht für die oberen 5 - 10%. Danke übrigens nochmal dafür, dass wir die Armut bei Kindern nicht bekämpfen. Da haben Sie und ihr Kollege Lindner wirklich fabelhafte Arbeit geleistet.
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