Also ich, als jemand, der regelmäßig mit Beinaheunfällen konfrontiert wird, bin stärker Verfechter für den Umstieg auf autonomes Fahren.

Vorgestern erst standen wir zu zweit fast parallel im Kreisverkehr, weil Anhalten bekanntlich optional ist. Dazu die Leute die Spurwechsel machen, während sie am Handy tippen und einem in die Seite fahren, mein letzter Unfall, weil jemand meinte, er müsste sich bei einer Straßenverengung noch durchdrücken, die Leute die beinahe täglich auf der eigenen Spur entgegenkommen weil ihr SUV angeblich Anspruch auf die ganze Straße hat, die Leute die einem zwanghaft auf dem Rangierplatz die Vorfahrt nehmen, weil sie darauf beharren, dass dort Rechts-Vor-Links gilt (gilt nicht auf Rangierplätzen und Parkplätzen). Ich kann den ganzen Tag aktuelle Beispiele aufzählen

  • c64@feddit.de
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    1 year ago

    Irgendwann wird es aber marktreif sein und das dauert auch keine zehn Jahre mehr.

    Woher stammt diese Einschätzung?

    • THED4NIEL@lemmy.worldOP
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      1 year ago

      Beschleunigter technischer Fortschritt und es wird mittlerweile sehr intensiv daran gearbeitet, diese Karren mit höheren Autonimieleveln auf die Straße zu bekommen.

      Mittlerweile ist auch Nvidia tief im Automobilsektor investiert (im Sinne von: bieten viele Produkte für autonomes Fahren an und betreiben massiv Entwicklung). Woran es am meisten hapert aktuell wären Kosten/Zeit für den Hersteller und die Softwaremodelle.

      Nicht umsonst ballern mittlerweile die ganzen Versuchskisten hier überall herum, wo ich wohne. Daten sammeln, Iterationen testen, wiederholen.

      ADAC schreibt irgendwas von Autonomie im Stadtverkehr in 2030 und vollkommene Autonomie in 2040, aber wie alle Vermutungen (wie auch meine Einschätzung) ist es ein Blick in die Glaskugel.

      • c64@feddit.de
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        1 year ago

        Ehrlich gesagt überzeugt mich das nur sehr, sehr wenig. Viel Arbeit in etwas reinstecken heißt nicht zwangsweise Erfolg.

        Aber egal… mal angenommen, du hättest recht und in 10 Jahren gäbe es ein Unternehmen, dass ein autonomes Fahrzeug entwickelt hätte.

        Du hast ja geschrieben, du möchtest es zur Unfallvermeidung. Dazu müsstest du es in nennenswerter Zahl in den Umlauf bringen. Ich orakle jetzt mal, dass bei den hohen Entwicklungskosten und der benötigten technischen Ausstattung keine 20.000€-Autos bei rum kommen würden.

        Wenn ich mir ansehe, wie langsam Spurhalteassistent und Abstandskontrolle aus den teuren Modellen nach unten tröpfeln, dann wird das alleine schon 10 bis 15 Jahre dauern. Und bis die Selbstlenker dann in nennenswerter verschwunden sind, wird es weitere 10 Jahre dauern.

        Das sind dann immerhin 30-35 Jahre. Wohlgemerkt, ich orakle.

        • Marshell@feddit.de
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          1 year ago

          Ich will deinen Schlussfolgerungen nicht widersprechen, wohl aber anmerken, dass im Falle autonomer Fahrzeuge der Besitz dieser Fahrzeuge eher unattraktiv werden würde.

          Bei deinen Berechnungen gehe ich, wie du, von einem Preis deutlich nördlich von €20.000 aus, keine Frage, aber wieso sollte ich ein autonomes Fahrzeug noch besitzen wollen? Ich fahr ja eh nicht mehr selber und trage daher keine Verantwortung für das Fahrverhalten. Genau dann kann ich mich auch von jedem Fahrzeug rumfahren lassen - die Dinger können ja eh immer fahren, weil kein Fahrer mehr benötigt wird.

          Unter der Prämisse ist die Verbreitung sehr viel schneller wahrscheinlich - siehe e-scooter und Leihfahrräder. Einfacher herzustellen sollen die Dinger auch sein, daher lass mal 2-4 Jahre nach Verfügbarkeit annehmen - im kommerziellen Verkehr, also LKWs, eher noch schneller aufgrund von Einsparpotentialen.

          Ich mach mir eher Sorgen um die bis zu 50% der Arbeitsplätze, die aktuell wohl direkt oder indirekt mit dem Transport von Waren oder Personen zu tun haben…

          • c64@feddit.de
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            1 year ago

            Ja, das stimmt natürlich. Aber das hängt halt von vielen Faktoren ab, ob sich autonome Autos als dauerwandelnde Taxis etablieren werden oder als Privateigentum. “Autonome Taxis” müssen sich ja auch rechnen. Sie müssen ja quasi kurzfristig auf Abruf verfügbar sein, wo es keine Alternative gäbe.

            Da würde ich auf meine Rechnung glatt nochmal ein, zwei Dekaden draufschlagen wollen. In den Ballungszentren wird’s schneller gehen, aber außerhalb wird’s dauern.

            Ich würde anfänglich aber tatsächlich davon ausgehen, dass sich diese Autos als Privateigentum etablieren werden. Ist aber nur ein Gefühl. Auf lange Sicht dürften sich durchaus Sharing-Kulturen entwickeln. Glaub ich auch.