Zitate des BND-Sprechers:
“Es werden dabei nicht zwangsläufig die eingegebenen exakten Begriffe untersucht, sondern auch Wortstämme oder auch nur einzelne Wörter der Abfrage”, sagte der BND-Sprecher.
“Die vermeintliche Korrelation mit diesen Artefakten und einem Russland-Bezug kann auch für zahlreiche andere Länder reproduziert werden, was eine Zuweisung zu Russland als wenig plausibel erscheinen lässt”, hieß es.
Kritisch lesen würde schon reichen. Der Artikel vom ZDF war voll von red flags. @Saleh@feddit.org hat das hier im Thread ganz gut aufgedröselt, wieso die Geschichte weit hergeholt ist. Ich will noch was zum Artikel selber hinzufügen:
Die hatten da ihren Experten, vorgestellt mit einem eigenen Info-Kasten, der sich wie ein Werbetext für seine Person und seine Dienstleistungen liest. Er wird dann als “Internet-Profiler” und “Digital Behavioral Analyst” vorgestellt, wovon ich noch nie gehört habe. Also geht der Bullshit-Meter an, ich google den, dauert ein paar Sekunden, und auf Linkedin ist er dann ein Marketingexperte bei einer Marketingfirma. Die Info fehlt aber im Artikel. Wäre nicht das erste mal, dass Journalisten irgendwie unkritisch Marketing weiterverbreiten.
Der Typ und seine angebliche Expertise sind die einzige Quelle, und es fehlt die Information, wie genau der das rausgefunden haben will. Der sagt dann, das wäre voll verdächtig und ungewöhnlich. Keine Zweitmeinung, keine Gegenprobe, ob das wirklich ungewöhnlich ist. (Ist es offenbar nicht, der BND-Sprecher hat das ja ganz gut erklärt.) Bei anständigem Journalismus wäre so was Standard.
Nächster Absatz: “Keine Beweise.” Ach. Bei Anschlägen mit Hintermännern, die mit den Tätern in Kontakt hätten sein müssen, ist das nicht irgendwie seltsam, dass es keine Beweise gibt? Bei Artikeln, die sich nicht um vage Behauptungen drehen, gibt es normal nicht einen dicken Disclaimer, dass Beweise fehlen.
Bei diesem “Experten” gingen bei mir auch sofort alle Signale auf Blender/Schaumschläger.