Elon Musk hat angekündigt, dass der Dienst bald für alle Nutzer etwas kosten wird. Als Grund führte er an, dass er auf diese Weise die unzähligen Bots unrentabel machen möchte. Genaue Preisvorstellungen nannte er dabei nicht, sprach aber von mehreren Dollar monatlich.

  • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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    1 year ago

    These:

    Weil die meisten Botnetzwerke auf Twitter professionell orchestriert sein dürften, wird eine paywall, die Hobbybots ausgrenzt, professionelle Bots fördern und deren Anteil an den Usern noch steigern. Das Meinungsspektrum auf Twitter wird dadurch noch rechtsextremer und Twitter verdient künftig Geld damit, eine Propagandaplattform für Rechtsextremismus zu sein. Zumindest solange, bis der Großteil der normalen User die Plattform endgültig aufgibt und die Reichweite so weit sinkt, dass es auch für Botbetreiber unattraktiv wird.

    Begründung:

    Sagen wir mal der Spaß kostet dann 8 € im Monat. Für ein staatlich, oder von vermögenden Lobbyorganisationen orchestriertes Botnetzwerk mit 10.000 Bots kostet das dann 80.000 € im Monat, bzw. 960.000 im Jahr. Das ist dann unter ferner liefen.

    Edit: 10.000 sind für ein staatliches Netzwerk vlt. etwas wenig. 100.000 sind dann schon bei 9,6 Mio. was auch noch nicht so viel ist. Wenn wir von Millionen Accounts reden, dann wird der Preis natürlich ein Thema. Die nachfolgenden Zahlenbeispiele sind in dem Kontext auch so zu sehen, dass ein Bot wesentlich mehr Kommentiert und Teilt, als es normale User tun. Ich vermute die meisten Twitteruser kommentieren und teilen fast garnicht.

    Leute, die Twitter nutzen um professionelle Präsentation zu betreiben, oder weil sie schnell Clickbait-Artikel zusammenschreiben wollen, zahlen das vielleicht auch noch. Aber Karl-Heinz und Lisa-Sophie, die gerne Teilen und Kommentieren sind dann weg.

    Zur Zeit ist es vielleicht 60/40 zwischen Karl-Heinzs “die Grüühnen!” und Lisa-Sophies “kulturelle Aneignung!” (bewusst überspitzte Stereotype), wobei ein Drittel der Karl-Heinzs Bots sind, also 20% insgesamt. Wenn jetzt die Hälfte der echten Karl-Heinzs und Lisa-Sophies die Plattform verlässt, sind es 40/20 also doppelt so viele Karl-Heinzs und die Hälfte davon Bots. Wenn Dreiviertel der echten Karl-Heinzs und Lisa-Sophies weg sind, dann ist das Verhältnis 30/10 und zwei Drittel der Karl-Heinzs sind Bots, und dann auch die Hälfte der User insgesamt.

    Behauptung:

    Elon Musk will das provozieren, oder hat zumindes Kenntnis des Umstands. Wir werden hier wohl kaum die Einzigen sein, die Überlegungen in diese Richtung anstellen. Er versucht noch ein bisschen Geld aus der rechten Propaganda zu schlagen, und sich anschließend mit “seht her! mein Kampf für die Demokratie und auf Druck der bösen Liberalen hat meine Plattform zerstört!” aus der Verantwortung zu ziehen.

    • AntonMuster@discuss.tchncs.de
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      1 year ago

      Eine Plattform, auf der praktisch nur noch bezahlte Bots versuchen, sich gegenseitig und die letzten verbleibenden Nutzer zu überzeugen, hört sich viel zu sehr nach Qualityland an.

    • AnAngryAlpaca@feddit.de
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      1 year ago

      Twitter wird erst eingehen, wenn wichtige accounts (die von irgendwelchen online magazinen zitiert werden) auch twitter verlassen. Gefuehlt sehe ich ja twitter links nur noch wenn grosse seiten ueber irgendwas berichten und dann tweets, bilder oder videos von twitter in deren beitraegen eingebunden werden.