Edit: Neue Grafik hochgeladen. Klima war nicht aufgeführt.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-moma-102.html
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Ich war ziemlich schockiert, als ich das gestern gelesen habe, weil es mir vor Augen geführt hat, wie sehr ich in einer Bubble lebe. In meinem Umfeld ist das Thema Klima sehr präsent. Anscheinend nur dort.
Ich beschäftige mich jetzt seit mindestens drei Jahren intensiv mit dem Thema Klimawandel (als Laie), höre Podcasts, lese Berichte und Orginalstudien, etc. und halte die Klimakrise für das wichtigste Thema der Menschheit. Mit Abstand. Weil so viel davon abhängt, wie gut oder schlecht wir damit umgehen.
Und dann sieht man sowas… 82 % der Bevölkerung halten das Thema nicht für relevant. Und in ganz Europa werden die Menschen, die dagegen protestieren und versuche, ein Bewusstsein zu schaffen, kriminalisiert und mit Terroristen gleichgesetzt, drakonisch bestraft (siehe z.B. GB, wo zwei friedliche Aktivisten zu je drei Jahren verurteilt wurden) und in gesellschaftlichen Diskurs egal ob durch Medien oder Politik nur als Störenfriede gelabelt.
Ich fange langsam an jegliche Hoffnung zu verlieren. Meine Kinder werden in einer von rechten Arschlöchern regierten und von Hitze, Dürre, Wasserknappheit und Multikrisen zerrissenen Welt aufwachsen und es macht mich bitter und traurig das wir da sehenden Auges reinrennen.
Musste raus. Sry fürs rumgedoome.
Mooooment. Auch wenn ich dir sonst zustimme, sagt diese Umfrage das hier NICHT aus.
Fair.
82 % Der Deutschen sind der Meinung, dass Klima nicht das Wichtigste oder Zweitwichtigste Thema ist.
Besser?
Ja, und absolut verständlich. Warum sollte ich mir einen Kopp machen wenn ich nur minimal - wenn überhaupt - etwas ändern kann? Ich habe eine PV auf dem Dach, eine Wärmepumpe im Haustechnikraum, mein Auto bewege ich seit Jahren kaum, fahre im Alltag ausschließlich Fahrrad, Lastenrad und Bahn und meine Familie isst überwiegend vegetarische Kost. Was der Rest der Welt, insbesondere China, tut ist nicht meine Sache.
Es geht dabei nicht darum, was du persönlich tust (so lobenswert das auch ist), sondern was das Größte Problem unserer Gesellschaft ist. Und das ist nunmal realistisch gesprochen der Klimawandel.
deleted by creator
Problembewusstsein der Bevölkerung wäre auch ein ziemlich dummes Maß. Das wäre so, als ob man Studien vollständig durch Umfragen ersetzt.
Und natürlich ist der Klimawandel das größte Problem unserer und jeder anderen Gesellschaft auf der Erde. Welches andere hätte denn vergleichsweise katastrophale Folgen und wird gleichzeitig so ineffektiv (beziehungsweise lustlos) bekämpft. Für welche potentiell derart zerstörerische Bedrohung ist es denn ähnlich zu spät, um endlich zu reagieren?
Anscheinend legen wir hier unterschiedliche Maßstäbe an, aber im Ernst, ich wäre wirklich interessiert, welches Problem deiner Meinung nach den Klimawandel schlägt.
deleted by creator
Befragungen sind immer subjektiv, das ist der Kern der ganzen Sache. Damit findet man höchstens heraus, was die Bevölkerung als Problem fühlt und das kann meilenweitnvon der Realität entfernt liegen. Und ja es gibt auch unseriöse Studien (wobei das dann eher “Studien” sind), mit etwas Quellenrecherche kann man sich damit allerdings ein deutlich objektiveres Bild von der Realität machen. Und ich für meinen Teil halte Objektivität für eine deutlich bessere Motivation, als Subjektivität.
Wichtige Probleme, die man unbedingt angehen sollte. Zumal sie wichtige Verknüpfungen mit dem Klimawandel haben (da diese Probleme durch diesen sicherlich verstärkt werden und es auch erschweren gegen ihn zu kämpfen). Dennoch keine vergleichbare Bedrohung wie es der Klimawandel ist, was diese Probleme überhaupt nicht herabstuft, weil der Klimawandel wie bereits gesagt ein unfassbar großes Problem ist.
Die Häufung von Extremwettereignissen steht damit in direktem Zusammenhang, ebenso die Dürren der letzten Jahren. Nur weil unser Wohlstand ein gewaltiges Polster zum Abfedern darstellt, heißt das nicht, dass wir unbetroffen wären. Der Witz dabei ist, dass absolut absehbar ist, dass das nur ein winziger Bruchteil dessen ist, was auf uns zukommt.
Das ist einer der Gründe wieso es unfassbar dumm für uns als Gesellschaft ist Migration derart populistisch zu behandeln. Aber ich denke du unterschätzt die Ausmaßen des Klimawandels gewaltig. Es geht hier um keine gesunde Zuzugsquote, die wir auch jetzt schon haben könnten, wenn wir Migration objektiver angehen würden. Es geht hier um die Lebensräume mehrerer Milliarden Menschen, die ziemlich schnell extremst ungemütlich werden, während unser nur etwas langsamer ungemütlich wird (wenn wir ganz viel Glück haben).
Auch Menschen, die nicht der realen Elite angehören haben Nachfahren und leiden jetzt bereits unter den Folgen des Klimawandels. Es ist recht sicher, dass die heutigen jüngsten Generationen gewaltige Ausmaße miterleben werden. Meinst du das mit der Elite?
Also Status Quo? Ich bin gerne dabei andere Probleme anzugehen, zumal die meisten ohnehin eng mit dem Klimawandel zu tun haben, da es systematische Probleme sind. Aber das ändert nichts daran, dass der Klimawandels die insgesamt größte Bedrohung für die Menschen ist.
Ich bin sehr dafür die Debatte ohne Emotionalität, sondern objektiver zu führen. Dann gibt es aber eigebtlich nicht viel zu diskutieren, denn die Fakten sprechen eigentlich eine ziemlich klare Sprache.
Aber Klimawandel gibt es doch garnicht, es hatte schon immer 50° im Dezember /s
Ich verrat dir mal ein Geheimnis. Die Darstellung einer “Bubble”, wie sie uns seit langem in den Medien suggeriert wird, ist eine Lüge.
Deine Bubble schützt dich nicht davor, Informationen und Meinungen anderer zu hören. Sie schränkt nur eine wie viel aus deiner Bubble nach draußen durchdringt.
Deshalb sind auch immer alle Menschen entsetzt von Meinungsumfragen und wieso die so gar nicht der eigenen Vorstellung entsprechen. Nicht weil du bisher in deiner geschützten Bubble nichts von all den radikalen Meinungen mitbekommen hast, sondern im Gegenteil: deine Meinung ist nicht Teil der Meinungsumfrage, die die öffentliche Meinung abgebilich darstellen soll, weil sie nicht nach draußen dringt. Und so macht in Wirklichkeit nicht die Öffentlichkeit die öffentliche Meinung, sondern ein kleiner Teil Menschen, meist solche, die das beruflich machen, während sich die mehrheitlich einige Öffentlichkeit einreden lässt, dass sie mir ihrer Mehrheitsmeinung ganz allein steht… weil das dann wohl nur ihre Bubble ist.
Ich fand zum Beispiel das hier sehr aufschlussreich. Genauso wie den Fakt, dass das in der öffentlichen Diskussion innerhalb kurzer Zeit quasi unbeachtet verhallt ist.
Naja, aber am Ende hat die AfD jetzt aber tatsächlich real sehr stark abgeschnitten.
Auch wenn der Artikel (sehr interessant!) mir zwar beruhigend erklärt, dass der Großteil der Deutschen in Wahrheit noch vollkommen sauber tickt, kann ich doch nicht die jüngsten Entwicklungen in Prognosen und tatsächlichen Ergebnissen dieser Partei ignorieren.
Richtig, die Radikalen kriegen mehr Stimmen bei gleichzeitig sinkender Wahlbeteiligung.
Wir haben Medien, die den Leuten einreden, dass sie mit ihrer (tatsächlichen Mehrheits-)meinung allein stehen und die dann vermehrt resignieren und nicht mehr wählen. Und wir haben Medien, die anderen Leuten immer wieder erzählen, dass radikal wählen schon in Ordnung ist, denn das macht ja schließlich jeder.
Der Zusammenhang ist also da und deckt sich mit der realen Entwicklung. Wenn man genug Einfluss auf die öffentliche Diskussion hat, kann man Ergebnisse eben doch herbeireden. Dass macht die Medien jetzt nicht plötzlich zu Genies, die es haben kommen sehen.
Die Wahlbeteiligung ist weder in Bayern noch Hessen signifikant gefallen.
Aber, um den Bogen zur ursprünglichen Aussage des Posts zu bringen: wird dadurch nicht das gewünschte Thema (hier Zuwanderung) am Ende real dann doch zum wichtigsten Problem? Also im Sinne von den politischen Diskurs dominierend? Wenn die AfD es nachhaltig schafft, sich darüber politisch zu etablieren, werden die normalen Parteien irgendwann darauf reagieren müssen, selbst wenn es ein künstlich hochhysterisiertes Problem ist.
Nein, es wird nur zum wahrgenommenen wichtigstens Problem. Denn real ist es immer noch nicht.
Das schon das ganze Jahr über erzählte Märchen von der Flüchtlingsschwemme nach Europe sieht in der Realität nämlich so aus.
Das tatsächliche Problem in Deutschland in Sachen Überforderung der Kommunen sind 1 Million Ukrainer zusätzlich zu nicht mal einem Zehntel davon an Flüchtlingen. Klar, wir können jetzt so tun als wäre das auch Migration udn deshalb wäre es ja streng genommen nicht falsch.
Aber wenn wir ehrlich sind, wissen wir doch alle, dass das nicht die Migrationsdiskussion ist, die in Deutschland geführt wird und an die Menschen denken, wenn sie solche Umfragen beantworten.
Klar kann man durch Narrative realen Problemen plötzlich zu zusätzlicher Bedeutung verhelfen. Aber das passiert hier nicht. Hier wird ein Problem erfunden und dann zum wichtigesten Problem hochstylisiert, obwohl es gar nicht in der Form existiert.
Da sind wir uns auch vollkommen einig. Mein Punkt ist nur: auch ein aus Hysterie zum “wichtigsten Problem” hochstilisiertes Thema kann am Ende politikprägend sein. Denn trotz der künstlichen Betonung des Problems scheint es ja trotzdem irgendwie in der Bevölkerung zu verfangen. Und Politik interessiert sich am Ende nicht für die Probleme, die bewiesenermaßen real sind, sondern für die Probleme, die bewiesenermaßen große Mengen Wähler umtreiben.
Wenn die Politik anfängt sich für imaginäre Probleme zu interessieren kann sie aber immer nur verlieren. Denn egal, was sie tut, es wird das "Problem nicht lösen.
Also sollten die vielleicht mal langsam das Maul aufmachen und die Menschen in die Realität zurückholen anstatt Narrative nachzuplappern.
Bei der Formulierung musste ich lachen. Sehr schön geschrieben. Aber zur Sache: Ich finde, dass die Medien in den letzten Jahren einen sehr negativen Einfluss auf die politische Landschaft hatten. Was ich damit meine ist, dass sie Probleme dermaßen hoch stilisieren, dass sie überall nur noch Wut und Empörung hoch kochen. Und diese Emotionen wären meiner Meinung nach deutlich weniger stark gewesen, wenn die Berichterstattung unaufgeregter statt gefunden hätte.
Zum Beispiel das Heizungsgesetz beziehungsweise allgemein Streitigkeiten in der Ampel. Beim Heizungsgesetz ist die Ampel zu einem guten Teil selbst Schuld, dass sie das so in der Öffentlichkleit ausgetragen haben (bzw wer auch immer das am Anfang an die Springer Presse durch gestochen hat FDP hust hust). Aber nach der Sommerpause die Sache mit der Kindergrundsicherung. Da stand in einem Tagesschau Artikel, dass Paus irgendwas von der FDP vetod hat (habe vergessen was) um Lindner eins rein zu würgen wegen der Kindergrundsicherung. Das mag ja durchaus so gewesen sein, aber in dem ganzen Artikel wurde mit keinem einzigen Wort erwähnt mit welcher vielleicht ja doch sinnvollen Begründung sie das vetod hatte. In dem Artikel wurde nur wieder Wut und Empörung geschürt ohne auch nur einmal auf das eigentliche Sachthema einzugehen.
Die Medien machen durch ihre Berichterstattung Probleme deutlich größer als sie in der Realität eigentlich sind. Und dann reagieren die Politiker (auch der nicht rechten Parteien) wiederum darauf und sagen ja Migration ist ja ständig in aller Munde und alle sind so aufgebracht und wütend. Das ist ja ein riesen Problem da müssen wir jetzt drastische Position beziehen und klare Kante zeigen. Und so nimmt es nur noch mehr Raum in der öffentlichen Wahrnehmung ein. Und ich glaube eben auch, dass die meisten Leute in ihrem Alltag nichtmal negativ mit Migration in Kontakt kommen. Das man mal jemanden hört, der nicht deutsch redet, möchte ich nicht als negativ in Kontakt kommen zählen lassen.
Anyway die Medien als vierte Gewalt kommen ihrer Verantwortung in dieser Sache nicht verantwortungsbewusst genug nach.
Ich fand die nachfolgenden Erklärungen nicht überzeugend; die Behauptung wirkt für mich nicht gestützt. Oder ich verstehe vielleicht nicht?
Persönliche Verbindungen sind ja meist bidirektional. Wenn ich mich nur mit Menschen treffe, die mir recht ähnlich sind, schützt mich das schon davor, andere Meinungen zu hören (wenn auch nicht davor, Meinungen anderer zu hören).
Auch bei unidirektionalen Verbindungen (z.B. Blog lesen) kann ich mich mehr oder weniger herausfordern. Wenn ich nur Blogs lese, die meine Meinung bestätigen, bleibe ich auch hier in meiner Bubble.
Ich glaube, das Wort wird für zwei Phänomene verwendet, die sehr unterschiedlich sind, aber im Ergebnis ähnlich wirken:
In beiden Fällen gibt es aber die selben Phänomene.
Entweder du kommunizierst nur in deiner Bubble und bleibst da drin oder du informierst dich auch darüber hinaus… aber dann geht’s hauptsächlich darum, dass du Informationen bekommt, nicht darum dass du anderen mitteilst, was in deiner Bubble so die verbreitete Meinung ist.
Also genau, was ich beschrieben habe. Deine Bubble beschützt dich nur sehr unzureichend, vor Meinungen von außerhalb, weil es einfach ist, dich auch anderweitig zu informieren. Die gängige Meinung in deiner Bubble hingegen dringt kaum nach außen. Selbst wenn du (wie du sagst bidirektional) kommunizierst, stellst du üblicherweise nur deine Meinung dar aber machst keine Aussage darüber wie verbreitet die Meinung ist.
Ergo: Du bekommst sehr wohl mit wie viele Leute scheinbar in Deutschland kaum Interesse am Klima haben. Aber wie oft passiert es denn mal, dass du wie hier quasi auf die Metaebene wechselst und über deine Bubble redest und dass die verbreitete Meinung da eine völlig andere ist. Deine Bubble schützt dich nicht davor, dass du regelmäßig mit lauten und Nervigen Menschen konfrontiert wirst, die selbst den Klimawandel leugnen. Deine Bubble schützt aber normalerweise andere davor, mitzukriegen wie verbreitet die gegenteilige Meinung ist, in deiner Bubble und in vielen anderen gleichgesinnten.
Und so sitzen jede Menge Menschen in ihrer eigenen kleinen Bubble, schauen ab und zu raus und wundern sich, warum nur bei ihnen Themen völlig anders gewichtet sind. Auf die Idee, dass es solche Blasen massenhaft gibt und jede von sich inzwischen glaubt, etwas besonderes zu sein, während Umfragen ihnen suggerieren, dass sie allein darstehen, kommst du gar nicht.
Vielleicht sollte man auch mal hinterfragen, wo diese Ergebnisse herkommen.
Frag mal in deinem Freundeskreis nach, ob da mal jemand für so eine Umfrage befragt wurde. Bei mir war es niemand. Nicht ein einziger. Wir sind alle um die 30.
Meine Mutter kriegt allerdings öfter mal Anrufe - auf dem Festnetz. Wer unter 40 hat denn überhaupt noch Festnetz?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein erheblicher Teil der Umfragen zumindest fragwürdige Selektionskriterien hat. Entsprechend sind mir die Ergebnisse eigentlich fast egal.
Solche Faktoren kann und sollte man kontrollieren. infratest dimap traue ich das durchaus zu. Die von dir beschriebenen strukturellen Unterschiede in Erreichbarkeit sind jedenfalls bekannt und sollten berücksichtigt werden.
Von daher ist eine anekdotisch abweichende Erfahrung an sich kein Grund, das Ergebnis abzulehnen. Wenn die Umfrage methodisch unsauber war, und der Effekt nicht entsprechend berücksichtigt wurde, das wäre ein Grund.
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