Ich hatte heute eine Diskussion mit einem Freund, der das BGE aus linken Gründen ziemlich deutlich ablehnt. Sein Hauptargument ist, es würde den Kapitalismus stützen und nichts an den Machtverhältnissen ändern und diese evtl. sogar stabilisieren. Aber das sehe ich überhaupt nicht so. Vielleicht würde nichts den Kapitalismus so sehr erodieren wie das Wegfallen der Notwendigkeit, seine Arbeitskraft verkaufen zu müssen um zu überleben.
Was das BGE nicht machen würde wäre, den freien Markt abzuschaffen. Das stimmt. Aber was solls? Der freie Markt ist doch nicht das Problem, sondern der implizite Zwang, sich ausbeuten zu lassen.
Was denkt ihr?
Falls das BGE wirklich eingeführt so würde und somit plötzlich alle Menschen jedweder Kaufkraft z.B. 1000,-€ im Monat zusätzlich zur Verfügung hätten, dann würde der “freie” Markt mittelfristig durch Preiserhöhungen dafür sorgen dass dieses plötzlich verfügbare Extra aufgesogen und somit genullt würde.
Rein monetär das BGE umzusetzen würde in unserem aktuellen Systemzustand wenig nützen. Evtl. wären nicht monetäre Leistungen, Vergünstigungen, Berechtigungen stabiler aber auch schwer zu verteilen sowie auch nicht für die Ewigkeit (s.o.).
es würde den Kapitalismus stützen und nichts an den Machtverhältnissen ändern
Aber NICHT das BGE zu haben stützt den Kapitalismus doch auch und ändert ebenfalls nichts an den Machtverhältnissen lol
MMn ist das BGE absolut unabdingbar, vor allem, wenn es mit dem ganzen KI-Job-Zeugs jetzt wirklich los geht.
Wer in der EU lebt und sowas unterstützen will, kann diese Petition unterschreiben.
In Deutschland läuft seit 2020 eine Studie zu diesem Thema, die wissenschaftlich u.a. vom DIW begleitet wird. Verglichen mit den meisten anderen Studien läuft diese über einen sehr langen Zeitraum.
Wer sich darüber informieren oder grundsätzlich zum Thema mehr wissen will, findet das hier.