• LazyKoala@feddit.de
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      1 year ago

      Ich schätze mal damit ist gemeint, dass die Punkte die Menschen die Fleisch essen immer vorgeworfen werden, auch in der vegetarischen Ernährung enthalten sind. Tierquälerei, Umweltverschmutzung etc.

      Der “payoff” bei einer rein pflanzlichen Ernährung wahre eben dass diese nahezu völlig eliminiert bzw. im Vergleich zur vegetarischen Ernährung massiv verringert werden.

      • rbn@feddit.ch
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        1 year ago

        Ich ernähre mich seit einigen Jahren vegan und habe davor einige Jahre vegetarisch gelebt und davor eine Weile flexitarisch. Ich fand der Übergang war so um einiges einfacher. Als durchschnittlicher Mischköstler ist es glaub ich eine ziemlich krasse Umstellung, von jetzt auf gleich alle tierischen Produkte vom Speiseplan zu streichen. Man muss sich ja auch erstmal das Wissen aneignen, welche Lebensmittel sich hinsichtlich Geschmack, Konsistenz und Nährwerten durch welche Alternativen ersetzen lassen. In welchem Supermarkt es welche Produkte gibt, die man mag und die zum eigenen Geldbeutel passen. Wo man am besten auswärts essen kann. Was man essen kann, wenn es mal schnell gehen muss usw. Wenn man dann noch zusätzlich versucht, sich regional und saisonal zu ernähren, dann kann der Wocheneinkauf durchaus komplex werden.

        Ich finde jeden kleinen Schritt, den jemand in Richtung Veganismus unternimmt eine super Sache und finde man sollte niemanden dafür shamen, dass man ja noch viel mehr tun könnte. Wenn man erstmal anfängt, wird es mit der Zeit von ganz alleine immer einfacher und normaler.

      • amelia@feddit.de
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        1 year ago

        Deswegen finde ich eigentlich auch, dass jemand, der primär vegan lebt, aber hin und wieder mal etwas Fisch oder Fleisch isst, wahrscheinlich besser handelt als jemand, der “streng vegetarisch” ist, aber jeden Tag Milchprodukte isst. Bin generell dafür, dass wir diese Kategorien daher etwas weniger religiös behandeln und lieber darauf schauen, was der tatsächliche Effekt und Sinn des Ganzen ist.

        • Ropianos@feddit.de
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          1 year ago

          Da sind die Größenordnungen einfach so komplett anders dass das eigentlich nicht stimmt.

          Kurz überschlagen gibt eine Kuh ~5000l Milch im Jahr für ungefähr 5 Jahre. D.h. 25000l Milch insgesamt. Eine Kuh gibt ca 200kg Fleisch.

          D.h. wenn du mit “hin und wieder etwas Fleisch” etwa 100x weniger Gewicht meinst als jemand der jeden Tag Milch konsumiert dann funktioniert es. Ansonsten kostet Fleischkonsum deutlich mehr Kuhleben als Milchkonsum.

          • drre@feddit.de
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            1 year ago

            wobei: die Milchkühe werden nach den 5 Jahren auch geschlachtet, und die Kälber, die sie in den 5 Jahren bekommen müssen (denn sonst geben sie eben keine Milch) auch. ganz grob also: 5 Jahre Kuhmilch ergeben 1 geschlachtete Milchkuh + 5 geschlachtete Kälber.

            • Vegoon@feddit.de
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              1 year ago

              Früher waren es mal 5 Jahre, lohnt heute nicht mehr:

              https://de.wikipedia.org/wiki/Milchproduktion#Laktation

              Die durchschnittliche Nutzungsdauer von Milchkühen liegt in der Schweiz bei zirka vier Laktationen, in Sachsen bei 2,6 Laktationen (Stand 2019, was 33,5 Monate Nutzung und etwa 5 Lebensjahre bedeutet[47]) und in den USA bei 1,5 Laktationen.[48]

            • Ropianos@feddit.de
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              1 year ago

              Ich geb zu, es ist alles nicht so leicht. Wenn jemand wirklich viel Milch konsumiert sind 5l am Tag (durch bspw. Käse) nicht unrealistisch (Durchschnitt ist aber bei ca. 50l im Jahr). Was dann 50g Fleisch am Tag entsprechen würde. Definitv genug für einen Veganer der ab und zu Fleisch isst.

              Kuhleben war vlt das falsche Wort, ich meinte eher “Kuhleidensjahre”. Persönlich habe ich kein Problem mit der Schlachtung selbst. D.h. eigentlich hängt alles auch noch von der eigenen Moralvorstellung ab.

              Milchkühe geben übrigens Fleisch von schlechterer Qualität. Und die Kälber werden für die Fleischproduktion Stand heute sowieso geboren (vermutlich? Weiß nicht genau ob Milchkühkälber dafür geeignet sind).

              • Teppichbrand@feddit.de
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                11 months ago

                Du hast persönlich kein Problem mit der Schlachtung weil du die Kuh weder selber tötest noch selber in der Fabrik am Haken getötet wirst. Du bezahlt an der Supermarktkasse osteuropäische Sklaven, die für einen Hungerlohn mit posttraumatischer Belastungsstörung im Akkord Lebewesen vernichten. Ich habe die Videos angeschaut, die ihr nicht sehen wollt. Das Elend ist unvorstellbar.

                • Kalash@feddit.ch
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                  11 months ago

                  Du hast persönlich kein Problem mit der Schlachtung weil du die Kuh weder selber tötest noch selber in der Fabrik am Haken getötet wirst.

                  Dieser Blödsinn mal wieder.

                  Ich bin aufm Land aufgewachsen und da wurden auch ab und an noch Tiere geschlachtet. Wir hatten zwar keine Kühe, aber hab schon selbst Hasen geschlachtet. Deswegen wird man nicht Vegan.

                  Ganz im Gegenteil, Vegan sein ist eher ein Trend unter Städtern die sowas eben nie selbst erlebt haben.

              • Vegoon@feddit.de
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                1 year ago

                Männlicher Nachwuchs von Milchkühen ist nichts wert, schon alleine die Bezeichnung “Fresser” zeigt das. Werden auch oft einfach so , eigentlich verbotenerweise, getötet weil es nicht wirtschaftlich ist, wie männliche Küken.

                Hier sieht und hört man wie Tiere abgeschlachtet werden https://www.soko-tierschutz.org/post/schweinebetäubung-panik-und-angst-in-der-gaskammer Damit hast du kein Problem?

                Kann ich dich bitten in Zukunft die Formulierung “wer sich hauptsächlich pflanzlich ernährt” zu erwägen?

                • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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                  11 months ago

                  Kann ich dich bitten in Zukunft die Formulierung “wer sich hauptsächlich pflanzlich ernährt” zu erwägen?

                  Nö kannst du nicht, weil du auf eine quantitative Bewertung keine Moralvorstellung projezieren kannst.

                  Es ist darüber hinaus auch albern, weil du nach der Logik nur dann ein Veganer wärst, wenn du ausschließlich handgeerntetes zu dir nimmst. Von so einem Mähdrescher zerhäckselt zu werden ist für Feldhamster, -mäuse und bodenbrütende Vögel nämlich auch ein ziemlich brutaler Tod. Auch in der gesamten Kette vom Feld bis zum Supermarkt gehört auch bei Bioprodukten Schädlingsbekämpfung, z.B. mit Schlagfaller gegen Ratten dazu.

    • rumschlumpel@feddit.de
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      11 months ago

      Im Vergleich mit rein pflanzlicher Ernährung ist Vegetarismus deutlich schlechter (natürlich abhängig davon wie viele Eier und Milchprodukte man dann wirklich isst), was Tierwohl und Umwelt betrifft, und im Vergleich mit Tierprodukt-reduzierter Ernährung sehr unflexibel, obwohl mMn Milchprodukte und Eier nicht so viel besser sind als Fleisch - wenn man statt Wurstbrot halt Käsebrot isst, ist praktisch nichts gewonnen, aber man hat trotzdem den Ärger, wenn es z.B. um Festtagsessen geht.

      • Dekkia@this.doesnotcut.it
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        11 months ago

        Ich gebe dir recht dabei, dass vegane Ernährung im bezug auf Tierwohl und Umwelt schlechter ist als vegetarische Ernährung.

        Bei deiner annahme über Wurst- vs. Käsebrot möchte ich dir aber Widersprechen (außer du hast Daten dazu). Wenn das der fall wäre könnten Vegetarier das ganze ja gleich bleiben lassen und wieder Fleisch essen.

        • rumschlumpel@feddit.de
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          11 months ago

          Die Info ist relativ weit verbreitet, da kannst du praktisch jeden Artikel dazu lesen (z.B. https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2022/03/studie-das-sind-die-umweltfreundlichsten-lebensmittel). Das einzige Fleisch, das klimamäßig noch schlechter ist als Käse, ist Rindfleisch (und vermutlich auch Schafs- und Ziegenfleisch, aber das fällt hierzulande mengenmäßig nicht ins Gewicht). Eier sind zwar besser als Hühnerfleisch (45% weniger CO2-Äquivalent), aber der Unterschied ist mMn nicht groß genug, um die kategorische Ablehnung von Fleisch aber nicht Eiern zu rechtfertigen.

          Tierwohl ist natürlich schwieriger, weil man das schwerer in Zahlen ausdrücken kann. Aber alleine schon die Tatsache, dass Kuhmilch praktisch immer das Schlachten von Kälbern (und idR irgendwann auch der Milchkühe) beinhaltet, macht das aus vegetarischer Sicht relativ sinnfrei, und ich bin persönlich nicht davon überzeugt, dass es Milchkühe so viel besser haben als Masttiere. Hühnereier sind aus Tierwohlperspektive definitiv nicht besser ist Hühnerfleisch, zumindest auf industrielle Haltung (inkl. Freilandhaltung, Bio usw.) bezogen - wenn du dir Hühner im Garten hältst, ist das nochmal was anderes.

          Wenn das der fall wäre könnten Vegetarier das ganze ja gleich bleiben lassen und wieder Fleisch essen.

          Kommt auf die Perspektive an. Aus meiner Perspektive definitiv ja, aber traditionell haben viele Vegetarier diese Einstellung, dass Tiere töten viel schlimmer ist als Tiere ihr ganzes Leben lang in schlechten Verhältnissen zu halten. Das Extrembeispiel ist da Jagdwild - denen geht es zu Lebzeiten deutlich besser als jedem Vieh im Stall, und der Tötungsvorgang ist meistens auch deutlich “humaner”, da sie nicht erst im LKW in irgendeine Tiertötungsfabrik gefahren werden (manchmal trifft der Jäger natürlich nicht richtig, aber das passiert ja in der Fabrik teilweise auch).