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Der Vize-Chef des CDU-Sozialflügels Christian Bäumler forderte Merz auf, seine Äußerungen zurückzunehmen oder auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten.
„Die Entgleisungen von Merz sind mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar. Viele CDU-Mitglieder schämen sich für ihren Parteivorsitzenden“, sagte Bäumler am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Merz spalte die CDU.
Bäumler ist der stellvertretende Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), deren Stimme innerhalb der Partei Gewicht hat.
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Nach Ansicht eines Migrationsforschers spielen die sogenannten Pull-Faktoren kaum eine Rolle in der Flucht- und Armutsmigration. Solche Modelle taugten nicht, um die Komplexität von Migrationsbewegungen zu verstehen, sagte Lukas Fuchs vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) in Berlin am Samstag der Nachrichtenagentur epd.
Fuchs nannte es „geradezu infam“, zu unterstellen, dass Menschen ihre Heimat verließen, um sich in Deutschland die Zähne machen zu lassen. Die Wissenschaft wisse mittlerweile, dass Migrationsbestrebungen sich vornehmlich in Herkunftsländern formierten. Dabei spielten Sicherheit, politisches Klima und wirtschaftliche Perspektiven sowie zunehmend der Einfluss der Erderwärmung eine Rolle.
Merz scheine es weniger darum zu gehen, die Gründe für Migration zu verstehen, sagte Fuchs. „Wenn man sich nur auf Pull-Faktoren zurückzieht und behauptet, das seien die entscheidenden Gründe und die können wir steuern und beeinflussen, dann ist das attraktiv für eine populistisch simple Lösung für ein komplexes Problem“, erklärte er.„Und ich fürchte, die CDU bewegt sich in diesem Diskurs immer weiter in diese Richtung.“
Mag sein, aber diese Entgleisung sind kein Unfall. Die CDU-Strategen sehen gerne wie viel Beifall man mit rechten Parolen bekommt.
Klar, Teile der CSU haben nicht umsonst einen Ausflug zu den Republikanern um Ron de Santis gemacht. Große Teile der CDU denken da nicht anders.